Erholt, verwandt – geschwächt ¶
Selbst wenn sich eine ehemals fast ausgerottete Population rasch erholt, bleibt das Risiko der genetischen Verarmung bestehen.
Genetische Verarmung kann den Fortbestand von wiederangesiedelten Populationen gefährden.
Die Hauptrisiken liegen dabei in verminderter Anpassungsfähigkeit (besonders problematisch bei Umweltveränderungen), erhöhter Krankheitsanfälligkeit und Inzucht.
So treten in verschiedenen Populationen des Alpensteinbocks vermehrt Krankheitsausbrüche auf – etwa Gamsblindheit. Im schlimmsten Fall stirbt ein Grossteil der Population nach einer Infektion. Wir konnten zeigen, dass Steinböcke mit höherer genetischer Vielfalt an bestimmten Genorten resistenter sind.
Bartgeier der wiederangesiedelten Alpenpopulation weisen Federdefekte auf, die sie flugunfähig machen. Ob auch hier Inzucht die Ursache ist, untersuchen wir derzeit an der WSL.
Meet the scientist ¶
Kontakt ¶
Dr. Christine Grossen
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Biodiversität und Naturschutzbiologie
Ökologische Genetik
christine.grossen(at)wsl.ch
WSL Birmensdorf